Am 17. Dezember stand für unsere inklusive FreiZeit ein Ausflug mit etwas weiterer Anreise an: Ein Besuch auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt mit gebrannten Mandeln, neuen Lieblingsplüschtieren und etwas positivem Ärger.
Um 9:15 Uhr startete die Reisegruppe, bestehend aus elf Gästen und fünf Betreuern, mit zwei Bussen aus Schleswig-Holstein Richtung Rostock. Für diesen Ausflug waren zwei Eins-zu-eins-Betreuungen gebucht, mit denen unser Team den betreffenden Teilnehmern die bestmögliche Unterstützung zusichern kann.
Um die Sicherheit aller Teilnehmenden zu gewährleisten, wurden zu Beginn des Ausflugs Umhängekarten mit Telefonnummer von Betreuerin Alexandra Lange verteilt und deren Funktion erklärt. Sodass im Fall, dass jemand die Gruppe verliert, auch jeder Gast wusste, wie er oder sie wieder zurückfinden konnte.
In Rostock angekommen, wartete schon das erste kleine Abenteuer auf die Truppe. Einige konnten es kaum erwarten und die Aufregung stieg stetig, bis sie endlich in der Haltestelle einfuhr: Die Rostocker Straßenbahn. Die Fahrt dauerte einige Minuten und mit dem Öffnen der Türen, schwappte der Gruppe direkt der unverkennbare Duft von gebrannten Mandeln und stimmungsvolle Weihnachtsmusik entgegen. Nach einer kurzen Besprechung, wie der Tag ablaufen sollte, wagten sich alle ins Getümmel. Es wurde mit und ohne Unterstützung Dosenwerfen gespielt, Mützen und Schmuck gekauft und einer der Teilnehmenden wagte sich sogar in ein Fahrgeschäft, den Karibik Coaster.
Wie es sich für einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt gehört, wurde auch so richtig geschlemmt. Neben den klassischen Pommes gab es auch Wurst, Reibekuchen und Pilzpfanne.
An einem der Vergnügungsstände erblickte ein Teilnehmer ein orangenes Plüschtier, das er unbedingt haben wollte, da es sich um einen Charakter aus seiner Lieblingsserie handelte. Die Enttäuschung war groß, als deutlich wurde, dass weder die Betreuer noch der Teilnehmer die benötigte Punktzahl für den Gewinn des Plüschtieres erreichen würden. Betreuerin Alexandra Lange witterte jedoch eine Chance, doch noch an das Objekt der Begierde zu gelangen. Sie ermutigte den Teilnehmer zu fragen, ob er es käuflich erwerben könne. Zunächst traute er sich nicht alleine, also gab Lange etwas Hilfestellung. „Gemeinsam hat es funktioniert und seine Augen strahlten so sehr. Für ihn war es in dem Moment das Größte der Welt. Er lief zur Gruppe zurück, jubelte und präsentierte stolz sein Plüschtier. So viel Freude! Da geht mir jedes Mal das Herz auf und ich weiß, ich mache genau den richtigen Job“, resümierte Lange freudig.
Nachdem die Gruppe schon einige Zeit unterwegs war, wuchs der Wunsch nach einer gemütlichen Kaffeerunde mit leckerem Kuchen. So ließen sich alle im Outdoor-Bereich des Restaurant Alex direkt am Weihnachtsmarkt nieder. Bei Kaffee Crema, Latte und Filterkaffe sowie Cola und Käsekuchen wurde geplauscht, gelacht und das Erlebte besprochen. Drei Teilnehmende äußerten, dass sie sich ein wenig ärgerten. „Da mussten wir mal nachhaken“, erklärte Lange und ergänzte schmunzelnd: „Es stellte sich raus, dass sie sich darüber ärgerten, dass sie nicht schon früher einen Ausflug der Lebenshilfe Bad Segeberg mitgemacht hatten. Sie hätten nicht erwartet, dass die Erzählungen stimmten und es so viel Spaß machte. Alle drei waren zum ersten Mal dabei.“
Im Anschluss trat die Truppe erschöpft aber glücklich die Heimreise an. Einige der Teilnehmenden nutzen die Busfahrt nach Hause für ein kleines Schläfchen, ehe sie gegen 18:45 Uhr nach einem wunderschönen Ausflugstag wieder ihre Familien in die Arme schlossen.